Irmgard Bensusan kommt aus Südafrika, wurde in Pretoria geboren und wuchs in Johannesburg auf. Ihre Mutter stammt aus Hannover. Über ihre ältere Schwester kam sie zur Leichtathletik und gewann prompt ihr erstes Rennen. Sie spezialisierte sich auf das Laufen und träumte davon, über 100 m Hürden eines Tages an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Doch dann zerplatzte ihr Traum: Als 18-Jährige verletzte sie sich bei einem Hürdenrennen so schwer, dass sie mehrmals operiert werden musste und lange Zeit gar nicht laufen konnte. Seitdem ist ihr rechter Unterschenkel aufgrund eines Nervenschadens teilweise gelähmt.

Da ihre Behinderung in Südafrika nicht anerkannt wurde, zog sie nach Deutschland, in das Heimatland ihrer Mutter, um ihren Olympia-Traum zu verwirklichen. Seit 2014 startet Bensusan für Deutschland. 2019 wurde sie zur Parasportlerin des Jahres gewählt. Über ihre drei ersten Olympiamedaillen in Rio sagt sie: „Sie bedeuten mir viel mehr als jede Medaille, die ich vielleicht bei den "normalen" Olympischen Spielen hätte holen können. Die Medaillen stehen für das Hinfallen, das Aufstehen und die harte Arbeit.“